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los, ließ mitten im
Bohrvorgang von
dem Zahn ab und
sagte: „Der ist tot.“
Man hätte dafür
auch
erst
eine
Vitalitätsprüfung
mit einem geeisten
Wattebausch
ma-
chen können, aber
man kann nun nicht
von jedem Arzt erwarten,
dass er in der Wikipedia liest.
Ich müsse mich einer Wurzelbehand-
lung unterziehen. Ob man damit jetzt
gleich anfangen könne? „Nee, nee, Not-
dienst“.
Eine Ibuprofen verscheuchte die Män-
nerdaumen aus meinen Träumen und
ließ mich die Nacht überstehen.
Der Freitag war kein Feiertag. Aber Brü-
ckentag. Zumindest für alle anvisierten
weiblichen Zahnärzte mit Doktortitel.
Ich musste also wieder zu einemMann,
dieser aber hatte sich gewaschen. Er
hatte sympathisch ungepflegte Zähne,
lachte angemessen über das dilletan-
tische Vorgehen seines Kollegen und
machte meinen Eisteegenuss als Schul-
digen aus.
Der Arzt fing nun an, mit hochgezo-
genen Augenbrauen spitze Nadeln in
meinen Zahn zu stoßen. Das ist der un-
bestreitbare Vorteil von toten Zähnen.
Man kann Nadeln in sie stoßen und
es tut nicht weh. Meine Schmerzen